Voskamp versteht sich als eine Art Makler: "Mir ist es wichtig, Menschen zusammenzubringen", sagte er am Rande einer Tagung für deutsche und niederländische Ingenieure. Die Kooperation zwischen beiden Ländern sei gut, so wie der Kontakt zwischen Niederländern und Deutschen generell. Gleichwohl glaubt Voskamp, dass es in manchen Bereichen noch Potenzial gebe, die Zusammenarbeit intensiviert und ausgebaut werden könne. Vor allem im Bereich der Dienstleistungen.
Um administrative Hürden, wie die Anerkennung von Zulassungen oder rechtliche Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, hat die neue Regierung in Den Haag unlängst einen Grenzmakler ernannt. Dessen Aufgabe bestehe darin "Problemfelder zu inventarisieren und diese dann gemeinsam mit den Verantwortlichen auf der deutschen Seite zu beseitigen", sagte Voskamp auf Gut Havichhorst.
Das gefällt ihm, weil es dem entspricht, was er als Diplomat erreichen möchte. Weil es seinem Selbstverständnis als Generalkonsul entspricht. "Wenn man sich schon einmal gesehen hat, fällt es doch viel leichter, miteinander zu telefonieren oder sich gegenseitig E-Mails zu schreiben."
Seit vier Wochen ist Dr. Henk Voskamp in Nordrhein-Westfalen. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Königreich und dem größten Bundesland zu intensivieren, das ist sein Hauptanliegen. Darum will er künftig weitere bi-nationale Veranstaltungen wie die der Ingenieure veranstalten. Und die Kooperation zwischen beiden Ländern nicht nur auf dem Gebiet der Wirtschaft vorantreiben. "Wichtig ist mir auch, die kulturellen Beziehungen auszubauen und über wichtige gesellschaftliche Fragen einen grenzüberschreitenden Dialog anzustoßen." Deutschland und die Niederlande: Die Beziehung beider Länder sei viel besser als vor zehn Jahren, sagte Voskamp. "Aber trotzdem gibt es noch viel zu tun."
VON ELMAR RIES
Veröffentlicht am 28.10.2010 in der Zeitung 'Westfälischen Nachrichten'